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Pressemitteilung 05/06

 
Reges Interesse füllte den Saal: ein Golfplatz in Brandau?
 
Beim Infoabend der BI Kein Golfplatz in Modautal in Neunkirchen war der Saal der Gaststätte "Höhenhaus Odenwald" gut gefüllt. Über 80 neugierige Besucher und Besucherinnen waren gespannt, was die Initiatoren der Bürgerinitiative zu berichten hatten. Einleitend hatte Horst Weber, einer der Sprecher der BI, dargestellt, warum sich die Gründer der BI gegen die Errichtung eines Golfplatzes bei Brandau stellen.
Soweit die spärlichen Informationen vorliegen, hatte er anhand einer Karte das voraussichtliche Planungsgebiet beschrieben. Den Teilnehmern konnte auch die Kopie einer Karte des Planungsgebietes zur Verfügung gestellt werden, die der Vogel- und Naturschutzgruppe Brandau im vergangenen Jahr überlassen worden war. Die Gründe gegen einen Golfplatz seien vielfältig: erhebliche Einschränkung bei der Zugänglichkeit der Landschaft für die Naherholung, die sowohl die einheimische Bevölkerung als auch die Reiter und die Erholungssuchenden aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet betreffe.
Für die Errichtung eines Gewerbegebietes - und das sei ein Golfplatz - in der Größenordnung über 100 Hektar sei dieses Stück Landschaft zu schade. Das Problem der Wasserentnahme in diesem Teil der Brandauer Gemarkung werde sicherlich zu einem der wichtigsten Punkte in der Auseinandersetzung zwischen Golfplatz-Befürwortern und Golfplatz-Gegnern werden. Bei zunehmend weniger Jahresniederschlägen und alljährlichen Bitten des Bürgermeisters um sparsamen Wasserverbrauch sei unverständlich, warum man ein so bewässerungsintensives Vorhaben - die 30.000 Kubikmeter Wasser würden schließlich nicht übers Jahr verteilt sondern nur im Sommer gebraucht - seitens der Gemeinde fördere. Immerhin könnte es zukünftig nötig werden, die für den Golfplatz eingeplanten Quellen für die öffentliche Wasserversorgung zu nutzen.
Weiterhin nehme ein solches Projekt der einheimischen Landwirtschaft die Basis. Werner Jährling aus Hoxhohl, stellvertretender Ortslandwirt, ergänzte dies durch eine Darstellung der Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Einkommen: eine Reduzierung der Betriebsfläche führt in der Landwirtschaft zu massiven Einkommenssenkungen durch Wegfall von EU-Prämien, da heutzutage ein Landwirt zwingend auf diese Bewirtschaftungsprämien angewiesen sei. Teilweise könne dies sogar zu Rückforderungen führen, wenn z.B. Flächen bisher aus dem hessischen HEKUL-Programm bezuschusst würden, durch Nichtverlängerung der derzeitigen Pachtverträge aber die vom Land vorgeschriebene Dauer bestimmter Bewirtschaftungsformen nicht erreicht würden. Er wies weiter auf die Probleme hin, die bei einem Scheitern des Golfplatzes für die Eigentümer nach heutiger Rechtslage entstehen würden. Eine Rückumwandlung von Grünland oder Golfrasen in Ackerflächen sei nur innerhalb einer Frist von fünf Jahren zulässig. Auch die Prämienansprüche gegenüber der EU würden dauerhaft erlöschen. Nötig wäre dann eine Zahlung der Eigentümer an die Landwirte, wenn die Flächen weiter bewirtschaftet werden sollten.
Sowohl Werner Jährling als auch Karl Drucktenhengst von der Vogel- und Naturschutzgruppe Brandau hatten im vergangenen Jahr an den Sitzungen des Runden Tischs teilgenommen und konnten berichten, mit welchen Ungereimtheiten diese Veranstaltung zu Ende ging. Weder wurden wie ursprünglich vereinbart regelmäßig Protokolle veröffentlicht, noch wurden die angekündigten Gesprächsteilnehmer präsentiert. Auch die Zusammensetzung des Teilnehmerkreises wurde als recht willkürlich empfunden, da die Hauptbetroffenen von vornherein ausgeschlossen wurden.
Die vorgetragenen Punkte führten teilweise zu intensiven Diskussionen über den geplanten Golfplatz und seine Auswirkungen. Deutlich wurde, dass viele Argumente zum jetzigen Zeitpunkt nur angerissen werden können. "Wir müssen diese Punkte, d.h. vorrangig die Fragen zur Wassernutzung, zu den Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Naherholung und auch die Verfahrensfragen bei Planungsabläufen gut vorbereiten, um zum Zeitpunkt der ersten Offenlegung von Plänen entsprechende Argumente für Einwendungen in der Schublade zu haben," stellte Horst Weber die weiteren Pläne dar. Neben einer Begehung des geplanten Geländes am Sonntag, den 19. März 2006, sollen in den nächsten Monaten regelmäßig Informationsveranstaltungen stattfinden, bei denen die BI Fachleute zu diesen Themen zu Wort kommen lässt. Die Veranstaltungen sollen dann in den verschiedenen Ortsteilen Modautals wechselweise stattfinden.
Er wies weiter darauf hin, dass solche Entscheidungsprozesse wie ein Bebauungsplan für einen Golfplatz viele Jahre dauern können, dass aber auch im näheren Umfeld von Modautal bereits eine Reihe von Bürgerinitiativen sich erfolgreich gegen solche Vorhaben gewehrt haben. In diesem Zusammenhang bedankte er sich bereits jetzt für die Unterstützung, die einzelne Fachleute und Mitglieder anderer Bürgerinitiativen gegen Golfplätze zugesagt haben. Die BI werde möglichst viele Informationen über ihre Internetseite www.keingolfplatzinmodautal.de der Öffentlichkeit zugänglich machen. "Nur wenn die Menschen informiert sind, können sie sich eine Meinung bilden" lautet die Leitlinie der BI. Horst Weber machte aber keinen Hehl daraus, dass für ihn persönlich diese Diskussionen auch immer eine emotionale Seite hätten und das halte er auch für legitim.
Der Abend schloss mit dem Hinweis, dass die BI durchaus viele Mitstreiter benötige, um zum Erfolg zu kommen. Viele Anwesende stimmten dem zu und erklärten ihre Bereitschaft, zukünftig in der BI mitzuarbeiten und die Ziele auf unterschiedlichste Weise zu unterstützen. Dabei wird nicht zuletzt auch finanzielle Unterstützung benötigt werden, vor allem wenn es in ein juristisches Verfahren münden sollte. Dazu ist ein Spendenkonto eingerichtet worden (Sparkasse Darmstadt, BLZ 50850150, Konto-Nr. 145016460).
Die neuen Mitstreiter, so Horst Weber zum Abschluss, werden demnächst zu einer eigenen Veranstaltung eingeladen, wo man intern über die zukünftige Organisationsform und die Arbeitsteilung innerhalb der BI sprechen werde.
 
 
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