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Pressemitteilung 02/06
Nur keine Fakten und auch keine Bürgerbeteiligung
Die Entscheidung, ob in Modautal ein Bebauungsplanverfahren für ein vermutlich über 100 ha großes Gewerbegebiet "Golfplatz" in Gang gesetzt wird, fällt offiziell zwar erst in der Gemeindevertretersitzung am kommenden Montag, doch die Abstimmung dürfte nach den bisherigen Erfahrungen bereits gelaufen sein, erwartet Horst Weber, Sprecher der Bürgerinitiative "Kein Golfplatz in Modautal". Tatsächliche Informationen für die Bürgerinnen und Bürger über das geplante Projekt oder gar eine Bürgerbefragung wird es erst geben, wenn das Projekt des neuen Gewerbegebiets auf den Weg gebracht ist. Der "Informationsabend" der Gemeinde am vergangenen Montag im Brandauer Bürgerhaus hat wenig Informationen gebracht, bemängelten viele Teilnehmer der Veranstaltung. Der Bürgermeister hätte die Möglichkeit gehabt, ein schlüssiges Konzept vorzulegen, über das man hätte diskutieren können. Stattdessen mussten die Zuhörer zur Kenntnis nehmen, dass nach Aussage des Planers, Herrn Helfrich, derzeit keine Aussage über die Flächengröße oder die Grenzen des Planungsgebietes möglich seien. Selbst Jorgos Schütz, der Moderator des "Runden Tischs", verdeutlichte mehrmals, dass bei den Sitzungen viele Fragen offengeblieben seien, die zwar diskutiert aber nicht abschließend behandelt werden konnten, da schlichtweg Fakten fehlten.
"Keiner kann sagen, was das Gewerbegebiet "Golfplatz" der Gemeinde konkret bringen wird oder welche Auswirkungen auf die langfristige Wasserversorgung Modautals durch die Entnahme von 30 Millionen Litern Quellwasser zu erwarten sind. Die Zustimmung der Gemeindevertreter zu der Vorlage bedeutet, dass die von den Flächenverlusten betroffenen Landwirte in ihrer Existenz gefährdet werden und gleichzeitig der Bevölkerung und auch den umliegenden Reiterbetrieben ein großer Teil der Brandauer Feldgemarkung entzogen wird" kritisiert Horst Weber die Eile des Bürgermeisters und fordert, zunächst auch der Bevölkerung die bisher vorliegenden schriftlichen Zusammenfassungen des Runden Tischs zu offenbaren und auch die nicht behandelten Themen offen zu legen. Dass die Vogelschützer und die Jagdpächter vorzeitig diese Diskussionsrunde verlassen haben, verstehe er jetzt ("Die wollten sich nicht länger veralbern lassen"), Herr Schütz sei aber hier ausdrücklich ausgenommen ("Er hat in der Versammlung am Montag sehr deutlich die Schwierigkeiten dieser Diskussionsrunde und auch die ungeklärten Fragen benannt").
Viele Teilnehmer hatten auch erwartet, dass der Investor für das Gewerbegebiet selbst sein Projekt vorstellt, z.B. auch den Wunsch eine 27 -(18+9)-Loch-Anlage zu bauen. So hätten die Zuhörer die Möglichkeiten gehabt, die Pläne kennen zu lernen und ihre Auswirkungen, aber auch die Befürchtungen der Menschen, mit den Gemeindevertretern zu diskutieren, bevor eine Entscheidung für einen Aufstellungsbeschluss fällt. "Wir hoffen immer noch auf die Einsicht der Gemeindevertreter, dass die Zeit für einen Aufstellungsbeschluss für dieses Gewerbegebiet noch nicht gekommen ist", sagte uns Horst Weber, der interessierten Bürgerinnen und Bürgern anbietet, in der Bürgerinitiative mitzuarbeiten. Ansprechpartner seien Wolfgang Glaser aus Brandau (Tel. 06254/1094) und Horst Weber aus Ernsthofen (Tel. 06167/1677).
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